Jugend rockt Bensheimer Active Chess Open - IGM Alexander Donchenko gewinnt überlegen

Bereits zum 23. Mal richtete die Schachgesellschaft 1931 Bensheim am vergangen Wochenende ihr traditionelles Active Chess Open aus. Im Bürgerhaus Kronepark waren 11 anstrengende Runden mit 15 min. Partien zu absolvieren. Diese ungewohnt lange Distanz (üblich sind eher 9 Runden) kostete allen viel Kraft. Damit kamen dieses Jahr die jugendlichen Spitzenspieler am besten zurecht.

Eine echte Überraschung war das jedoch nicht, da die beiden 18 Jährigen Alexander Donchenko (Giessen, jetzt für Aachen spielend) und Jan Christian Schröder (Hofheim/Ts.) bereits seit einiger Zeit den Internationalen Großmeister (IGM) Titel der Weltschachbundes innehaben und die Setzliste anführten. Donchenko hatte das Turnier 2013 schon einmal gewonnen.

Nach 4 Runden waren die beiden zusammen mit dem ebenfalls erst 17 jährigen Robert Baskin (Da-Griesheim), der demnächst den Titel eines Internationalen Meisters (IM) erhält, als einzige noch Verlustpunktfrei. Die Spitzenpaarung nach der Mittagspause brachte noch keine Entscheidung und endete remis. Somit konnten zwei Vereinskameraden von Schröder, der mehrmalige Hessenmeister IM Arno Zude und IGM Gennadi Ginsburg aufschließen.

Alexander Donchenko ließ jedoch nichts anbrennen, schlug Ginsburg und remisierte gegen Zude, so dass ihm in der Schlussrunde ein schnelles Remis gegen seinen Vater IM Anatoly Donchenko (Giessen) zum klaren Turniersieg mit 9,5 Punkten reichte. Schröder verlor jedoch gegen Zude und rettete sich mit einem Schlussrunden Sieg gegen Ginsburg noch auf Platz 3 mit 8 Punkten, während sein Gegner ebenso wie Zude noch aus den Preisrängen rutschte.

Im Schatten der Spitzengruppe schob sich fast unbemerkt IM Boris Margoline (Oberursel) auf den 2. Platz vor mit 8,5 Punkten.

In der Gruppe mit 8 Punkten befanden sich dann neben IGM Schröder noch IM Donchenko, der vierte Großmeister im Feld IGM Thorsten Haub (Plettenberg), der mehrmalige Turniersieger IM Srdjan Panzalovic (Bad Mergentheim) und der bereits erwähnt Robert Baskin.

Unter den Spielern mit 7,5 Punkten, darunter weitere Titelträger und ehemalige Turniersieger, findet sich mit Herbert Kargoll auch der beste Bensheimer. Der Jungsenior und zehnmalige Bensheimer Stadtmeister befindet sich derzeit in seinem x-ten Schachfrühling und gewann den Seniorenpreis.

Von den einheimischen wussten noch der Bensheimer Neuzugang Werner Riebel (6,5 P.) und Peter Schmitt (Heppenheim, 6 P.) zu gefallen. Hervorragend schlug sich auch der erst zwölfjährige Bensheimer Manuel Simrock, der in seinem ersten großen Turnier gleich 3 Punkte erzielte. Möglicherweise wächst hier ein Talent heran, dass man im Auge behalten muss.

Beste Dame wurde Astrid Fröhlich-Dill (SV Hofheim/Ts.) und auf den Jugendpreis rutschte Vinzent Spitzl (Da-Griesheim) nach, da die erwähnten Jungstars die Hauptpreise gewannen. Den Mannschaftspreis gewann der SV Hofheim/Ts.

Weitere Preise für verschiedene Spielstärkegruppen und eine Fresskorbverlosung rundeten die gelungene Veranstaltung ab.

Turnierleiter Torsten Warnk zog zufrieden Bilanz: "Das war mit 4 Großmeistern und 8 Internationalen Meistern das bisher stärkste Turnier in der langen Tradition und eines der stärksten seiner Art in Deutschland. Auch mit den 97 Teilnehmern sind wir sehr zufrieden."